Montag, 15. Juni 2015

MAULhUREnfestival & die Schwangerschaftsphasen meines neuen Gedichtbandes




Kommen wir zum MAULhUREnfestival.
Es war schön in Recklinghausen und Dortmund.
Für das Wetter konnten wir mit dem Publikum halbwegs zufrieden sein, wenn es auch in Doofmund ein paar Leute & n bisschen Stimmung mehr hätte sein können.
Die Schreiberlinge waren durch die Bank klasse:
Großartige komprimierte Dichtung von Lütfiye Güzel!
Ich hatte die Ehre, neben ihr sitzen zu dürfen. Mann! Da war ich stolz!


Kersten Flenter wie immer äußerst professionelle Rampensau! Sehr humorig mit nachdenklichen Zwischentönen. Einfach immer klasse.

Christoph Kleinhubbert kannte ich noch gar nicht.
& ich verbeuge mich vor wirklich ganz tollen Gedichten, die ich morgen dann auch lesen werde.

Alex Gräbeldinger vom Ox kannte ich auch noch nicht. Ich habe mich köstlich amüsiert. Und den Schnaps, den er spendierte, um das Publikum zu bestechen, hatte er nun wirklich nicht nötig!


Jenzz Dieckmann kannte ich als genialen Gestalter der Cover der MAULhURE, meines Romans „Ausgehöhlt“ & seiner absolut genialen Zeitschrift „Inside“. Er las (soweit ich das verstanden habe) zum ersten Mal. Und überzeugte.

Und zu Roland Adelmann muss ich eigentlich nix schreiben. Der Poet vom Rhein trug seine Gedichte & einen Auszug aus seinem Roman „Bier im Frühstück Tschernobyl im Arsch“ gewohnt souverän vor, wenn es auch etwas peinlich war, dass er seine Texte zur Lesung vergessen hatte & seine Frau Eva die noch holen musste.

Zwei klasse Lesungen, die mehr Aufmerksamkeit verdient hätten!

Zu erwähnen wäre da noch mein verschleimter Schlund, der meinen Part etwas erschwerte & zu peinlichen & störenden Hustenanfällen führte. Außerdem Aron, der sich in Recklinghausen als Lesungsunkompatibel & nervend präsentierte (lag vielleicht an der städtischen Umgebung oder der Gewitterluft – sorry dafür!).
& der Kicker: Kersten Flenter & ich siegten gegen die Trierer (Jenzz Dieckmann & Sylvie Kirakaro). Ich sag mal SOUVERÄN – aber eigentlich war es sehr knapp & glücklich. & ich hatte am Samstag nen Muskelkater.
Ein kleiner alter Mann ist nix mehr gewohnt…
& der Mann hinterm Tresen in Doofmund trug ein Slipknot T-Shirt & wirkte ansonsten auch lustlos, uninteressiert & störend. Bei dem Shirt keine Überraschung…

Alte Freunde & Mitstreiter getroffen, neue Menschen kennengelernt & natürlich ein Bier zu viel getrunken & die Gastfreundschaft von Eva & Roland genossen & da war auch Nostalgiefeeling an alte Social-Beat-Zeiten & da war Hoffnung in die Zukunft (Hey Alex! Du könntest der Sohn von Roland, Kersten, Christoph, Jenzz oder mir sein!)

Ach ja. Urs Böke war da. Hat natürlich nicht gelesen.
Dafür ausnahmsweise wenig gelästert!
& seine Partnerin Nadine (sorry Nadine, dass ich dich ungefragt erwähne & dein Bild veröffentliche! Wenn es dich nervt, dann lösche ich das wieder!) feierte ihren Geburtstag auf der Lesung in Doofmund. Das muss Liebe sein!




So entsteht bei mir ein Gedichtband:

- Phase 1:
Ich stelle fest, dass sich massig Lyrik auf meinem Computerordner gesammelt hat. & ich entwickele Spaß an den Sachen. Bei Lesungen probiere ich den ein oder anderen Text schon mal aus. Scheint zu klappen.
Also, warum nicht?

- Phase 2:
Ich sammele. Lege einen neuen Ordner an & packe die Gedichte, die in Frage kämen, da rein. Ich durchwühle meinen Blog & kopiere interessante Teile in den neuen Ordner. Ich durchwühle die Fragmente & gucke, was unter Umständen brauchbar wäre.

- Phase 3:
Ich überlege noch mal, ob sich das wirklich lohnt oder ob ich nicht was anderes schreiben sollte.
Ich nicke mir zu.
Dann belabere ich meinen Verleger, der zähneknirschend (Lyrik verkauft sich nicht) zusagt, dass Ding zu machen.
Ein lockerer Zeitplan wird festgelegt.

- Phase 4:
Ich gehe jeden Text am Compi durch. Korrigiere, erweitere, streiche zusammen. Ein Arbeitstitel wird festgelegt.
Ab jetzt wird keine Zeile aus dem Gedichtband mehr im Netz erwähnt.

- Phase 5:
Ich drucke alle Texte aus.
Versuche eine Reihenfolge zu finden. Korrigiere, streiche & mache Notizen auf Papier.

- Phase 6:
Ich tippe die Änderungen in die Texte, lege eine Datei an, in der ich die Dinger in der gewählten Reihenfolge anordne, drucke dann das ganze Ding aus.

- Phase 7:
Ich zeige den Kram meiner Frau & vielleicht ein paar FreundInnen & warte auf ihr Urteil.

- Phase 8:
Ich ändere unter Umständen nochmal, dann schicke ich den Kram meinem Verleger zum Lektorat & zur Korrektur.

- Phase 9:
Nach den Veränderungsvorschlägen des Lektorats überarbeite ich das Teil nochmal & hoffe, dass das dann steht.
Jetzt beginnt die Festlegung auf einen Titel & die Covergestaltung

- Phase 10:
Irgendwann ist das dann fertig & kann zur Druckerei.

- Phase 11:
Ich korrigiere die Druckfahnen & warte sehnsüchtig.

- Phase 12:
Ich starte die Werbung, warte sehnsüchtig.

- Phase 13: Ich habe das Buch in den Händen & trinke mit meiner Frau eine Flasche Sekt darauf.
Dann fahre ich zu ein paar Freunden & gebe ihnen das fertige Buch & signiere & verschicke die ersten Vorbestellungen.


Ich bin jetzt bei Phase 4. Arbeitstitel: „Notes from a tired old man“.
Ab morgen werde ich Phase 5 beginnen.
Mein Verleger soll den Kram Anfang August bekommen. Da er im September im wohl verdienten Urlaub ist, wird es dann ein bisschen dauern.
Phasen 10 bis 13 sind für Spätherbst/Winteranfang geplant.
Ich halte euch auf dem Laufenden…




Außer der Arbeit am Buch & den normalen Kram ist bis Mitte August sowas wie Urlaub angesagt.
Klingt komisch aus den Fingern eines Erwerbsminderungsrentners, der entweder immer oder nie sowas wie Urlaub hat.
Aber zumindest Lesungen stehen die nächsten 6 Wochen nicht an & ich habe den Plan, meine Internetpräsenz etwas zu reduzieren.
& zum Beispiel auch mal wieder was zu lesen.

Ach ja. Da mein Lesemarathon (is übertrieben – egal…) mir Spaß gemacht hat, bin ich ab September wieder buchbar.
Ich bin für alles zu haben, mache alles, was Spaß verspricht, will bloß nix dabei draufzahlen.







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