Uff.
Das könnte länger werden.
Rolf
Wienhusen hat mir ein Gedicht gewidmet. Ich finde das klasse. Und bin gerührt. Und
verbreite es jetzt mal hier:
Schmerz ist
immer
(für Hermann Borgerding)
In Ruhe haben Stürme
Nester
haben Orkane
ihre Wut
Manchmal
stehen Menschen auf,
danach.
Wie völlig neu
erlebt.
Und spucken auf die
ächzende Zeit
der Verwüstung.
R.W. 2012
(für Hermann Borgerding)
In Ruhe haben Stürme
Nester
haben Orkane
ihre Wut
Manchmal
stehen Menschen auf,
danach.
Wie völlig neu
erlebt.
Und spucken auf die
ächzende Zeit
der Verwüstung.
R.W. 2012
Nacht ,Hermann !
Und ich habe
ein Gedicht geschrieben, dass ich einer sehr guten Freundin gewidmet habe:
Just
Kids
(Für K.)
Hunderte Kilometer entfernt
leben wir unsere Leben
sind uns nah
und fern
und
niemals so ganz voneinander losgelöst
Wir leerten viele Gläser zusammen
(aber den letzten Tropfen sparen wir uns auf)
Manches Kraut drehten wir in Zigarettenpapier
und inhalierten unsere Träume
und ich war meistens einen Schritt ängstlicher
spießiger und angepasster
du erschienst mir weiter zu sein
und damit noch näher
am Abgrund
Früher war ich ein kleiner alter Mann für dich
Jetzt
wo ich die Lebensmitte überschritten habe
ist das völlig egal geworden
Wir hatten alles ausprobiert
gemeinsame Vollräusche
gleichzeitige Abstinenz
Zeitgleiches Frühschoppenkotzen auf dem Kneipenklo
aber auch Wanderungen und lange Spaziergänge
und immer unendliche Gespräche
Umarmungen
und mehr
und dann gar nichts
bis wir zu freundschaftlichen Umarmungen gelangten
und letztendlich
angekommen sind
Geschwister im Geiste
vermischten wir uns
und werden so lange wir leben immer aneinander denken
und wenn möglich füreinander da sein
da bin ich mir sicher
Jetzt
Hunderte Kilometer voneinander entfernt
haben wir einen heißen Draht zueinander
bei unseren Ferngesprächen
und Gedankenübertragungen
Wir jonglieren weiter am Hochseil
und da kann man nur alleine das Gleichgewicht halten
aber unten am Boden
sind wir immer bereit
uns gegenseitig aufzufangen
Dieses Gedicht ist für dich
Du bist die Schwester
die ich immer haben wollte
So lange wir leben
wird dieses Gedicht nicht enden
und ich hoffe
du findest dann irgendwann
die passenden Schlussworte
Die will ich nicht schreiben
Die hebe ich für dich auf
Am Welttag
des Buches habe ich natürlich auch geschrieben. Nicht so wichtig und nicht so
toll. Aber ich poste es jetzt trotzdem in diesem Blog rein:
Guten Morgen zusammen!
Was für ein Tag! Welttag des
Buches und Tag des Bieres. Prost! Ich genehmige mir erst mal hier beim Tippen
eins oder zwei Bücher.
Meine aktuellen
Frühjahrs-Highlights:
Stephen King – Das Attentat
Diane Hielscher – Warum
Russland
Ray Rubeque und Georg Koehler
– Poems you see before you die
Sven-Andre Dreyer – Die Luft
anhalten bis zum Meer
Nicky Fee – Ninas Symphonie
Charles Bukowski – Den
Göttern kommt das große Kotzen
Ingvar Ambjornsen – Den
Oridongo hinauf
Hannibal von Innstetten – Der
Birnenverächter
Klaus Märkert – Requiem für
Pac-Man.
…
Zu dem ein oder anderen Buch
habe ich mich schon geäußert, die anderen werden noch kommen.
Ansonsten meine
Lieblingsbiere:
Fiege-Alkoholfrei
Kara-Malz
Veltins-Malzbier
Budweiser
Veltins Pils (ich gestehe, lieber
als Fiege. Im Bezug zu Fußball würde ich das natürlich nie zugeben…)
Hövels
Leffe.
…
Soviel dazu (und ich setze
das mal etwas kleiner, weil die nun
wirklich nicht allzu viel Aussagekraft haben…)
Der BVB Doofmund ist
deutscher Fußballmeister. Ehrlich gemeinter Glückwunsch! Und es ist eine
absolut verdiente Meisterschaft: die Mannschaft, mit dem größten Einsatz, einem
hervorragendem Pressing, einer Spielkultur zum Zunge schnalzen und einem
positivem Erscheinungsbild ist Meister geworden. Chapeau!
Und natürlich Freude
weil es nicht die Bayern sind.
Trotzdem darf man
dabei nicht vergessen, dass der BVB und auch dieser andere Verein mit seiner
Riesenturnhalle und dem leckeren Bier ihre Erfolge auf wahnsinnige
Schuldenberge aufbauen. Und oft nur deshalb die Lizenz für den Profibetrieb
bekommen haben, weil sie eben Publikumsmagneten sind und die Abo-Zahlen bei Sky
erhöhen. Der VfL Bochum oder Rot Weiß Essen haben da wesentlich solider
gearbeitet, verschwinden aber beide dafür in den unteren Ligen und im
Mittelmaß.
Und man sollte
erwähnen, dass im Rahmen der Meisterfeiern in der Dortmunder City eine linke
Kneipe von rechten Arschlöchern, die eben auch zu den Fußballfans gehören,
überfallen wurde.
Ich gönne es den
Doofmundern, es ist gut für das Ruhrgebiet und so etwas würde ich trotz meiner
Alters-Milde nie von dem anderen Verein mit der großen Turnhalle neben
Wanne-Eickel schreiben.
Soviel zum Fußball,
der mich als Bochumer ja natürlich nicht mehr interessiert. Ich steige um auf
rhythmische Sportgymnastik: da ist mehr Einsatz und Bewegung, als beim VfL Bochum.
By the way: während ich das in meinen Blog setze läuft Real
Madrid-Bayern München. Klasse Spiel. Und ich weiß wieder, dass Gomez,
Schweinsteiger, Badstuber und mittlerweile auch Robben und Ribery alles
präsentieren, was ich an Bayern hasse: Unsportlichkeit, Überheblichkeit und
einfach arschiges Verhalten auf dem Fußballplatz. Ich mag die einfach nicht!
Wenn ich keine
Ahnung habe, dann halte ich (manchmal) meine Schnauze.
Ich habe keine
Ahnung vom Urheberrecht. Da geht es mir also wie den Piraten.
Ich finde, jeder
Dichter und/oder Musiker sollte an seinen Sachen verdienen und beim Internet
ist das nicht der Fall. Aber ich selber nutze trotzdem äußerst intensiv dieses
Medium, weil es Spaß macht, sich mitzuteilen. Und um über Facebook und meinen
Blog auch Werbung für meine Bücher und das Produkt Hermann Borgerding zu machen.
Ich finde das okay so.
In Dland kann kaum
ein Dichter oder Musiker von seiner Kunst leben. Dies liegt aber nicht am
bestehenden Urheberrecht, sondern an einer schlechten und nur
erfolgsorientierten Kulturförderung. Und an einer mörderischen kapitalistischen
Struktur im Verlags- und Musikgeschäft, wo die kleinen Verlage und Labels
geschluckt und platt gemacht werden, anstatt gefördert.
Ich habe keine
Lösung. Ich mag die Forderung nach einem Mindesteinkommen. Für jeden. Und ich
finde, das ist durchaus machbar. Und ich mag Kulturförderung, die gerade die
Subkultur und die Kleinen Initiativen fördert. Das ist in Dland nicht der Fall.
Soweit ich weiß, hat
Norwegen eine sehr gute Förderung der Schriftsteller, könnte man ja mal über
den Tellerrand schauen…
Ansonsten finde ich
die GEMA, so wie sie existiert, scheiße. Aber es sollte schon eine Kontroll-
und Finanzorganisation für Musik geben. Und für Literatur. Und Bilder.
Und es sollte auch
uns Usern klar sein, dass man eben nicht alles umsonst bekommt. Und natürlich
sollte YouTube den Künstlern was abgeben, auch wenn sie die Videos nicht selber
produzieren: sie verdienen da massig dran!
Aber für billiges
und populistisches Gelaber ist das Thema zu komplex.
Und wenn man keine
Ahnung hat, dann sollte man einfach mal die Schnauze halten. Und das tue ich
jetzt bei diesem Thema…
N paar Worte zu Hartz IV:
Ein Berliner Gericht hat heute geurteilt, dass der Hartz IV
Satz die Lebenserhaltungskosten in keiner Weise abdeckt. Für Einzelpersonen sei
der Satz um mindestens 36 € zu niedrig, ganz zu schweigen, von dem Satz für
Lebensgemeinschaften und dem Geld für Kinder.
Damit landet der Scheiß mal wieder beim Verfassungsgericht.
Und es wird immer klarer, dass das Betreuungsgeld, wenn es
denn als Gesetz durchkommt, nicht den Bedürftigen gezahlt wird, sondern voll
und ganz mit Hartz IV verrechnet wird.
Hurra! Ein unwürdiges und unmenschliches System entlarvt
sich immer wieder selber!
Hartz IV abschaffen!
Mindesteinkommen für
jeden!
Nein: das ist nicht unrealistisch. Das wäre sozial. Und ich
meine mich zu erinnern, dass eine freiheitliche und soziale Solidargemeinschaft
auch im Grundgesetz verankert ist. Nur, dass das die Politiker einen Scheiß
kümmert…
Und die Ukraine:
Unser Präsi macht sein erstes gutes Ding: Er sagt einen
Termin dort ab, weil er die Demokratie dort gefährdet sieht. Richtig so! Leider
wird die Fußball-EM ohne Kommentar dort stattfinden.
Und Indien und n paar Tage später Pakistan:
Es gibt wenige Länder mit größerer Armut. In Indien und in
Pakistan verhungern massig Menschen, leben über dreiviertel der Bevölkerung
unter dem minimalen Lebenserhaltungsstatus. Glückwunsch zu den
Langstreckenraketenversuchen! Mir kommt was hoch...
Und noch ne Rezension:
Nicky Fee - Ninas
Symphonie (Engelsdorfer Verlag 2012):
Ein junges Buch
einer jungen Autorin.
Die Berufsschülerin
Nina lernt die Stars ihrer angehimmelten Band kennen und bekommt sofort das
Angebot, als Sängerin einzusteigen und mit zu touren. Dabei ist sie in den
Sänger Sanders verliebt, der aber verheiratet und damit tabu ist. So verliebt
sie sich in den Gitarristen Jim und kommt glücklich (und natürlich voller
widerstreitenden Gefühlen und Eifersüchteleien) mit ihm zusammen. Es könnte
alles wunderschön sein, wenn die junge Nina nicht einen Gehirntumor hätte…
Soviel zur Story.
Nicky Fee schreibt
sauber und geschliffen. Für meinen Geschmack zu sauber und damit in einer
Sprache, die der Rockmusik, um die es ja auch in dem Buch geht, nicht gerecht
wird. Streng betrachtet kommt die Story zu platt und oberflächlich rüber, aber
darum geht es in dieser Geschichte nicht. Es geht um die Wirrungen der Liebe,
um den Widerstreit der Gefühle und um das Schicksal. Da schafft es die Autorin
zu fesseln. Da schwingt massig Gefühl und ein sanfter Humor zwischen den Seiten
durch. Lautmalerische Einschübe bei einer gefühlvoll geschilderten Sexszene
brechen zum Beispiel den Hang zum Kitsch auf und sorgen dafür, dass das Ganze
lesbar bleibt. Das ist gut gelungen. Und die unterschiedlichen Erzähl- und Zeitebenen
sind geschickt vermischt und bewahren den Roman davor, in Schmalz zu ersticken.
Dieses Buch könnte
die Grundlage für einen Liebesfilm sein. Leicht, wie ein Sommerabend.
Nicht mehr aber auch
nicht weniger. Und das ist schön. (Sternbewertung: Vier)
Uff.
Ich denke, für diese
Woche reicht das jetzt.
Wie ein Orang Utang klopft sich Schweinsteiger mit der Faust an die Brust. Ich freue mich nicht, hatte aber einen sehr spannenden Fußballabend.
Maya genoss die späte Abendrunde und pennt. Claudia liegt auch schon im Bett. Ich genieße mal wieder meine nächtliche Schreiborgie.
Und poste das jetzt schnell, bevor ich Euch noch weiter zutexte...