Samstag, 30. April 2011

Miteinander schlafen


Miteinander schlafen

Miteinander zu schlafen
ist genauso schön
wie miteinander zu schlafen.

Jede Nacht wache ich mehrmals auf
So gegen Fünf fast immer
(vielleicht ein unmenschlicher Tribut an mein früheres Leben als Krankenpfleger)
Ich gehe pinkeln
rauche eine Zigarette
und lege mich wieder ins Bett
Sie schläft
ruhig atmend und dreht sich zu mir
ich streichele sie dann vorsichtig
flüstere „Ich liebe dich“
und schlafe weiter.
Glaubt mir:
das ist der Himmel auf Erden!
Sie schmiegt sich an mich oder
ich schmiege mich an sie
und wir zelebrieren den Löffel
ineinander und aneinander und
aus Zwei wird Eins
oder so.
Ich betrachte ihren Schlaf und ihren Atem
manchmal schütze ich sie vor einem Alptraum
aber meistens wirkt sie zufrieden
und ob sie im Schlaf spricht oder schnarcht
werde ich hier nicht verraten.
Wenn dann morgens ihr Wecker klingelt
nehmen wir uns kurz in den Arm
geben uns einen Kuss
und ich darf dann weiterschlafen
während sie unfairerweise zur Arbeit muss.
Im Bett ist noch ihr Geruch
(oder ich bilde ihn mir ein)
die Wärme ihres Körpers und unserer Umarmungen
begleiten mich den ganzen Tag
bis sie von der Arbeit kommt.

Unsere Nächte sind der Himmel
unsere Tage das Paradies
Zu viel und zu schön
das ich euch das glaubwürdig rüberbringen könnte.

Miteinander zu schlafen ist genauso schön
wie miteinander zu leben und
miteinander zu schlafen und
miteinander zu sein.

an wen oder was auch immer


An wen oder was auch immer

Schenke mir diesen Frühling
Und dann noch den kommenden Sommer
Ich möchte meinen Hochzeitstag erleben
Und natürlich den Herbst und Winter
Dann können wir weitersehen

Schenke mir Energie
Kraft und Wut und Zuversicht
Und ganz viel Liebe
Dann habe ich das was ich will
Und kann weiter machen

Schenke mir Worte
Die ich auf Bildschirm und Papier tippe
Ich hätte nichts dagegen
Wenn sie voller Schönheit und Weisheit wären
Mir würde aber schon reichen
Wenn sie ehrlich wären und reinknallen würden

Schenke mir Leben
Ich habe das Gefühl
Ich brauch da noch einiges von

Freitag, 29. April 2011

Ich will Kotzbeutel zur Royal Wedding


Kotzbeutel zur Royal Wedding

Ich bin bekanntermaßen
Romantiker
und stehe auf Kitsch
da könnt ihr alle meine Kritiker fragen

Und ich gönne fast allen Menschen
alles Glück und alle Liebe dieser Erde
(sogar manchem Politiker gönne ich Glück und Liebe)
Kate und William gönne ich
was auch immer sie für sich wollen
(Sie haben mir nichts getan: ich bin kein Brite)

Trotzdem:
Während dieser Prunkshow in der Glotze
Mit all diesen hässlichen Uniformen, Fracks und Hüten
(Göttin! Was für Hüte!)
hoffte ich auf einen Skandal oder wenigstens ein Skandälchen
Eine Farbbombe, faule Eier oder wenigstens ein Stolperer oder Sturz
wär schon geil gewesen
aber da passierte leider nichts

Ich legte mir Sex Pistols auf
und kapierte einfach nicht
wie ein so hässlicher Mann wie William
eine vernünftig aussehende Frau abkriegen kann
und warum die Leute so jubeln
als hätte ManU die Champions League gewonnen
„Inselaffen“ sagte ich mir und
kehrte zurück
zu den wichtigen Sachen des Lebens

Kate hätte eine Heldin werden können
Leider hat sie nicht NEIN! geschrien

Freitag, 1. April 2011

Meine Märzrückschau am 1. April


Hat euch der März 2011 genauso umgehauen wie mich?
Libyen, Gesamt-Nordafrika, Japan, Fukushima, dann die bundesdeutschen Reaktionen, inklusive Wahlen und rumgemerkel: Irgendwie haben die Nachrichten mich völlig im Griff. Schon morgens schalte ich die Glotze an, um den neuesten Horror mitzubekommen.
Es geht mir dabei generell zu schnell, es passiert mir zu viel, ich glaube nur die Hälfte und befürchte, dass mindestens doppelt so viel Scheiße verschwiegen wird.
Anyway: Politik bleibt böse. War schon immer böse. Allgemeinplätze: Leben heißt leiden, heißt kämpfen, heißt Hoffnung und Verzweiflung und übAhaupt.

Unsere Hündin hat einen Tumor und wird in drei Wochen operiert. Scheinbar nicht besonders besorgniserregend. Wir sorgen uns aber trotzdem. Alleine ne Vollnarkose ist für so eine Vierbeinerin kein Zuckerschlecken und ich habe eine persönliche extreme Abneigung gegen Tumore jeder Art. Noch mehr, als gegen Zecken und Politiker.
Meine Frau steht wahrscheinlich vor einem beruflichen Wechsel. Raus aus der Altenarbeit, rein in die medizinische Flüchtlingsbetreuung. Spannend. Nerven zehrend. Wieder einmal anstrengendes Leben.
Tja. Und dann noch ich. Ich weiß, ihr könnt es nicht mehr lesen / hören: mein Gedichtband ist erschienen und ich bin stolz drauf. Mein Roman liegt endgültig in der Endphase. Diesmal ohne ein Zurück.
Ansonsten kränkele ich vor mich hin und bin schlapp. Ich hoffe auf Frühjahrsmüdigkeit. Aber irgendwie scheint mein Leben nur noch aus Winterschlaf, Frühjahrsmüdigkeit, Sommerträgheit und Herbstantriebslosigkeit zu bestehen. Das ist mir zu doof. (Und es stimmt wie immer auch nur teilweise…)
So viele Mails noch nicht beantwortet, so viele Treffen verschoben, so viele Lieder nur halb und im vorbeifließen gehört. Lange nicht mehr gemalt oder Gitarre gespielt.
Während ich das hier tippe höre ich J. Mascis. Der Sänger und Gitarrist von Dinosaur Jr. mit seinem neuen Solo-Werk. Schön. Kann ich nur empfehlen. Und langsam packt mich die Endspurtstimmung beim VfL Bochum, auch wenn sie unansehnlich spielen: der Aufstieg scheint machbar. Maya kommt angetappst und leckt mir die Finger, es ist aber noch zu früh, für den Nachmittagsgang.

Ach ja.
Zum Schluss noch eine kleine Belanglosigkeit, die nervt:
Ich bekomme einen Bauch! Ich kriege Rettungsringe! Gemein!
Ich bin ja froh, endlich an Gewicht zuzulegen. Mittlerweile habe ich die 56-Kilo überschritten.
Bei 1,72 Meter Größe (geistig bin ich dafür ein Riese!) ist das nicht viel. Und ich würde gerne an Muskulatur im Schulterbereich zunehmen, würde gerne etwas mehr Arsch in der Hose haben, so was eben.
Stattdessen Bauch. Scheiße.
Irgendwie ist mehr Sport oder gar Fitness-Training nicht drin. Zu schlapp, nicht belastbar. Keine Angst: eine Diät kommt für mich nicht in Frage.
Bald bin ich also wieder dickes fettes Hermann. Eben ein alter Mann.
Immerhin: vor vier Jahren hätte ich mir nicht träumen lassen, dass ich es noch so weit bringe!

Genießt den Frühling!
Bis bald…