Donnerstag, 29. Dezember 2011

Neue Visitenkarte

Meine Netz-Visitenkarte ist fertig!
Auf meiner Homepage (www.hermann-borgerding.de) findet Ihr alles Wissenswerte über mich und meine Veröffentlichungen, sowie Fremdstimmen und Neuigkeiten. Guckt mal rein und schreibt mir Eure Meinung und mögliche Änderungsvorschläge!
Und macht natürlich fleißig Werbung für mich…
Vielen, vielen Dank und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünscht
Hermann
hermann-borgerding.de

Montag, 26. Dezember 2011

Johannes Heesters ist über Weihnachten dann doch noch gestorben.
108 Jahre alt. Auf diesem Photo muss er also ungefähr 63 Jahre alt gewesen sein. Und ich war wohl um die 3. Jau: ich bin der Junge, der gerne leckt...

Und von dieser Umarmung am Strand von Zandvoort schwer traumatisiert...

Freitag, 23. Dezember 2011

Meine Bitten an die Ärzte

Ich weiß nicht, ob das an meinem zunehmenden Alter oder an diesem Herbst liegt. Vielleicht auch alles Zufall.
Fakt ist, dass ich um mich herum immer mehr von Krankheiten, Zusammenbrüchen, Schmerzen und Scheiße mitbekomme.
Und dabei werden leider viele meiner Vorurteile gegen Ärzte bestätigt.
Deshalb im folgendem ein paar Bitten an die Medizinerschar:

Liebe Leute,
Ihr habt Euch einen der verantwortungsvollsten und stressigsten Jobs auf dieser Welt ausgesucht. Und habt es mit Patienten zu tun, die auch schon mal nerven können und vielleicht nicht immer sympathisch sind. Manche sollen sogar stinken! Da wird Eure Arbeit schon mal ekelhaft. Alles klar… Aber: Eigentlich hätte Euch das doch vor der Berufswahl klar sein sollen!
Ich gönne Euch Euren Ruhm und Euer Geld. Aber bitte, bitte – verdient es Euch sauber!

Da habe ich in den letzten Tagen doch wahrhaftig von einem Flüchtling gehört, dem die zahnärztliche Notversorgung verweigert wurde, obwohl er tierische Schmerzen hatte! Übers Wochenende wurde dieser Mensch einfach nicht behandelt!
Da kenne ich Menschen, die mit einer Beschwerde bei mehreren unterschiedlichen Ärzten waren und jedes Mal eine neue Diagnose und Therapie bekamen! Geholfen hat Ihnen bisher nichts…
Da weiß ich von Kunstfehlern, die vertuscht werden und ignorante Anordnungen, bei denen sich mir als gelernter Krankenpfleger die Haare aufstellen!
Da muss ich immer wieder von irgendeiner unglaublichen Scheiße hören, so dass mir bald der letzte Rest Glauben an die Ärzte flöten geht!
Da habe ich einfach keinen Bock mehr drauf!


-    Hört Euren Patienten zu! In der Regel können die schon sagen, wo sie Beschwerden haben und welcher Art diese Beschwerden sind. Schmerzempfinden ist rein subjektiv. Und wenn ein Mensch Schmerzen hat, dann hat er welche. Und Ihr habt keinerlei Recht zu beurteilen, ob die stark oder schwach sind! Ihr sollt helfen – nicht bewerten!
-    Seid vorsichtig mit Euren Diagnosen! Ich vertraue nur einer spontanen Diagnose – und die lautet, „Ich weiß nicht…“! Euch zwingt niemand, nach einer Sekunde zu sagen, was jemand hat! Und kein Mensch ist sauer, wenn Ihr nicht direkt die Diagnose habt. Aber von einer Diagnose hängt so viel ab, die sollte schon fundiert, differenziert und eindeutig sein!
-    Versucht mal, ganzheitlich zu denken! Der Mensch ist ein ziemlich kompliziertes Wesen, da kann es spannend sein und Spaß machen, über den Fachidiotentellerrand zu blicken! Probiert es mal aus – es kann sogar bei der Heilung helfen!
-    Meistens liegt es nicht an der Bosheit eines Patienten, wenn Eure Therapie nicht anschlägt!
-    Nehmt Euch Zeit! Hört den Menschen (denn das sind Menschen, die Euch gegenüber sitzen!) zu (s.o.) und vor allem: erklärt Ihnen, was Ihr denkt und vorhabt zu machen!
-    Erklärt es Ihnen so, dass sie es auch verstehen! Viele Menschen sind nervös, wenn sie Euch gegenüber sitzen. Unklarheiten und Fragen fallen dann erst sehr viel später ein. Eigentlich solltet Ihr das bedenken… Wenn Eure Patienten wissen, was abgeht, ist Ihre Zusammenarbeit größer und (meistens) die Angst kleiner. Also sind auch die Heilungsaussichten viel besser…

Ich weiß, Ihr seid keine Götter in Weiß, sondern auch nur Menschen. Das macht Euch doch sympathisch. Und Menschen machen eben Fehler, folglich auch Ihr. Nur der Papst ist unfehlbar und selbst da lache ich drüber!
Das Wesen und die Seele des Menschen sitzt irgendwo, keine Ahnung. Aber das Wesen und die Seele sitzen definitiv nicht in der Krankenkassenkarte, da bin ich sicher!

Euer Job ist stressig. Aber er kann auch Spaß machen. Nicht nur beim Geldzählen oder Krankenschwestern flachlegen!

Euer Blick in den Spiegel wird es Euch danken, wenn Ihr vernünftig behandelt!

Montag, 19. Dezember 2011

On the road again

Direkt vor mir
ein roter Bandwurm
Links von mir
ein weißer Bandwurm
Am Himmel
ein fetter Vollmond
und der Horizont
ist in einen knallroten Sonnenuntergang getaucht

Bob Mould aus der Anlage
Helferlein redet mit weiblicher Computerstimme
aber ich kann sie ignorieren,
kenne den Weg
und fahre in die Nacht
Meter um Meter
nach Hause

Im Scheinwerferlicht
der rote und der weiße Bandwurm
Meine Augen sehen ansonsten
den abgefahrenen Asphalt
Die Schönheiten der Landschaften sehen sie nicht
haben aber eine Ahnung

Erinnerungen an stundenlange Autofahrten
durch Tag und Nacht
an Taxischichten
die bis zu 16 Stunden dauerten
an Kurierdienstfahrten mit Rekorden an Verkehrsverstößen
die stillschweigend verlangt wurden
um das Pensum an Apotheken halbwegs pünktlich zu schaffen
und jetzt
sind die vierhundert Kilometer schon knapp am Maximum
meiner Belastbarkeit

Gefangen in einen Kleinwagen
genieße ich die Fahrt, die Musik, den Mond und sogar die Bandwürmer
die nur dann nerven
wenn sie den Verkehr verzögern
oder zu stark blenden
Meine Benz-Zeiten sind vorbei
alte Klapperkisten sind von den Unterhaltskosten unbezahlbar geworden

Ich bin
wieder unterwegs
on the road again
und
einfach nicht platt zu kriegen

Genau wie ein Strich Achter Benz
dessen Einstiegskästen Panzergewicht bekommen haben
weil immer wieder neue Bleche drunter geschweißt wurden
Vernarbt und voller Rost
tuckert er durch die Straßen
und ist immer zuverlässig
außer in den Augen des TÜV
der dann fest entschlossen sein Todesurteil abgibt

Noch gibt es keinen TÜV für uns Menschen
Meiner wäre längst abgelaufen
und würde nicht erneuert werden
Wirtschaftlicher Totalschaden
mit Entsorgung im Sondermüll
aber ich kann da drüber lachen
während ich merkwürdigerweise Stau frei durch Wuppertal komme
und bald in den Armen meiner Liebe liege

Noch läuft mein Motor
und ich trete das Gaspedal bis zum Boden




Hermann Borgerding:
„Ausgehöhlt“, Roman, 188 Seiten, 14,95€
„Mein Mittelfinger dem Krebs“, Gedichte, 93 Seiten, 8,95€
beide erhältlich beim Autoren (hermann.borgerding@googlemail.com) oder beim Verlag:
www.EditionPaperONE.de

Buchhandel, Lesungen, Präsis und so

Probleme bei der Bestellung meines Buches im Buchhandel?
Davon musste ich leider in den letzten Tagen öfters hören. Buchhändler scheinen kein Interesse zu haben, Bücher, die nicht über den Grossisten zu bekommen sind, zu besorgen. Dabei wäre es so einfach: eine Bestellung beim Verlag aufgeben und fertig ist die Kiste.
Mit dem Nachteil, dass die Buchhändler da nichts bei verdienen. Und deshalb machen die das nicht.
Grundsätzlich ja okay, aber gerade in Zeiten von Amazon und E-Books wäre n bisschen Service und Entgegenkommen ja eigentlich recht sinnvoll, oder?

Anyway: bestellt einfach bei mir (hermann.borgerding@googlemail.com) oder direkt beim Verlag (editionpaperone.de).
Und wenn es denn sein muss meinetwegen auch bei Amazon. Aber die leiten Euch eh zum Verlag weiter (warum schaffen das nicht alle Buchhändler?).

4 Lesungen in den letzten 8 Tagen. N Arztbesuch (was ich hasse und was mir auf die Nerven geht). Nasses Regenwetter, das mir auf die Knochen schlägt. Und jetzt fängt es wahrhaftig an zu schneeregnen!
Weihnachtsvorbereitungen. Die Geburtstage von mir und meiner geliebten Frau.
Ich krieche auf den Resten meines Zahnfleisches.
Und genieße den Stress, die Schmerzen, meine steigende Belastbarkeit und das Leben.

Lesungen sind ein zwiespältiges Vergnügen, aber sie sind auf jeden Fall ein Vergnügen.
Körperlich macht mich das fertig, dabei ist da ja keine körperliche Anstrengung dabei. Ich denke, dass liegt an meiner inneren Anspannung.
Ich habe mir jetzt zwei Videos angesehen und war entsetzt: kann man einen sabbernden, behinderten, alten Mann auf die Zuhörerschaft loslassen? Ich selber bin mit meinem Auftreten und meinem Vortrag überhaupt nicht einverstanden. Konnte es früher mal besser, habe höhere Ansprüche.
Andererseits:
Ganz früher habe ich mir oft vor Lesungen die Kante gegeben. Und lallte dann. Nach zwanzig Bier war mein Auftritt auch nicht besser, als jetzt nüchtern aber behindert.
Dann:
Ich habe eben diese Scheiße. Das bin ich. Und damit ist es authentisch. Ehrlich. Und somit okay.
Und:
Die Menschen hören aufmerksam zu, ich bekomme hauptsächlich positives Feedback. Wenn es ihnen nicht gefallen würde, dann könnten sie ja gehen. Zwingt einen ja niemand, sich das anzuhören!
Für mich sind Lesungen ein Vergnügen. Jeder Schreiber will ja seinen Kram auch an die Öffentlichkeit bringen und gebauchpinselt werden. Bestätigung ist nicht unwichtig. Mich sprechen nette Leute an, ich habe interessante Abende und Spaß.
Und wenn ich mit geschätzten Kollegen die Bühne teile, dann profitiere ich von der Kunst der anderen Dichter (und grüße hiermit besonders Jerk Götterwind, Markus Hintzen und Klaus Märkert, die bei den letzten Lesungen mit mir zusammen auf der Bühne saßen).
Und ich mache Werbung für meine Bücher und verkaufe ein paar dieser Dinger. Und das ist natürlich besonders wichtig.
Also werde ich Euch weiter quälen und behelligen.
Scheiß auf meine Zweifel!

Vaclav Havel hat es heute erwischt.
Der ehemalige tschechische Präsident war auf jeden Fall einer der Guten. Und ist wahrscheinlich der einzige Staatspräsident, den ich so positiv beurteilen werde.

Wulff wird niemals von mir als Guter bezeichnet werden. Ein aalglatter Erfolgsmensch.
Wulff hat einen Kredit von einer Unternehmerfamilie zu unverschämt günstigen Konditionen bekommen, als Sicherheit galt ein Haus, das viel weniger Wert als die Kreditsumme hatte. In seiner Zeit als Ministerpräsident war der Unternehmer oftmals bei Wirtschaftsdelegationen dabei und auf Nachfragen verschwieg Wulff geschäftliche Beziehungen zu dem Unternehmer. So etwas nennt man Vetternwirtschaft oder Korruption. Egal, wie unser Präsident sich da rausredet. Und damit taugt er eigentlich nicht zum Präsi.
Aber da Moral in der Politik unwichtig und Korruption zum Alltagsgeschäft gehört wird wohl nichts passieren. Und dieser Riesenskandal wird in der Versenkung verschwinden, da noch größere Schweinereien die Ungereimtheiten des Präsis einfach überdecken.
Nicht wundern – so funktioniert halt Demokratie!

Ich hab jetzt so was wie einen Manager. Ein guter Freund und Kollege. Viel wird sich dadurch nicht ändern, aber erste Neuerung ist die Signaturzeile unter den Blogeinträgen, zu der er mich mit roher Gewalt gezwungen hat:

Hermann Borgerding:
„Ausgehöhlt“, Roman, 188 Seiten, 14,95€
„Mein Mittelfinger dem Krebs“, Gedichte, 93 Seiten, 8,95€
beide erhältlich beim Autoren (hermann.borgerding@googlemail.com) oder beim Verlag:
www.EditionPaperONE.de

Dienstag, 13. Dezember 2011

Rezensionslink und Bierhäkeln

Erste Rezension zu „Ausgehöhlt“ findet ihr hier:

http://mein-bücherregal.de/board3-unsere-bibliothek/board69-b%C3%BCcher-regal/tatsachenroman-biografie/5889-hermann-borgerding-ausgeh%C3%B6hlt-im-krebsstrudel/ 
(Und ja: irgendwie sehe ich noch genauso beschissen aus…)


Bierhäkeln.
Ich bin begeistert: Bierhäkeln.
Da treffen sich Leute zum Musik hören, Bier trinken, quatschen und dabei – jau, ehrlich – gemeinsam zu häkeln. Das ist irgendwie wie die Strick- oder Häkelgruppen alter Damen, wie wir es von unseren Omas und aus Miss Marple Filmen kennen. Bloß, dass die Menschen jünger und anders sind. Und dass es statt Tee und Plätzchen halt Bier gibt. Ich finde das total abgefahren und klasse!
Das Ganze findet statt im „Zucker“ in Darmstadt. Ein wirklich toller Laden im wahrsten Sinne des Wortes: ein kleines Ladenlokal, dass n paar engagierte Leute gemietet haben um dort ihr Projekt der Selbstmachkultur zu betreiben und zu verbreiten. Und das man für seine Projekte äußerst günstig nutzen kann. Guckt mal auf die Seite des Zuckes, schaut in den Laden rein, wenn ihr in der Nähe wohnt, versucht ruhig die tolle Idee weiter zu verbreiten!
http://www.zuckersachen.de/idee.html


Herbstregen und Herbststurm. Maya pennt auf dem Sofa, ich tippe vor mich hin.
Ab Januar werde ich eine Homepage haben. Braucht man als Art Bewerbungsschreiben für potentielle Veranstalter. Ich bin bei all dem Internetkram etwas träge und skeptisch. Ein Analoger im digitalen Zeitalter oder so (okay, das ist geklaut aus „Californication“). Aber es wäre wahrscheinlich ein Fehler, sich all dem zu verweigern.
Dieser Blog und meine Facebookspielereien gehören da ja auch zu. Und sie machen auch Spaß, seid also nicht zu sehr genervt, ihr könnt ja einfach weiter und wegklicken. Politiker würde ich auch gerne wegklicken können. Oder zum Beispiel Westerwelle und Co. Fallschirme zu Weihnachten schenken. Aber das gehört nun wirklich nicht hier hin.


Irgendwie habe ich heute ansonsten nichts zu sagen. Und da sollte ich einfach mal mein Maul halten.
Und tschüss!

Montag, 12. Dezember 2011

gimme some truth

Klaus Märkert, Mitbegründer und 1st-DJ der Diskothek Zwischenfall, ist seit etwa drei Jahren verstärkt schreibend und lesend unterwegs, z.B. mit der erfolgreichen Lesebühne Schementhemen. Zu seinen bisherigen Veröffentlichungen gehören der Roman Hab Sonne (Edition PaperONE, 2009), in dem Märkert die verrückte Zeit der Achtziger im Ruhrgebiet, mit all ihren Punks, New Wavern, Gothics, Indie-Intellektuellen, Prolls und Hippies augenzwinkernd wiederauferstehen lässt sowie die Kurzgeschichtensammlungen Ich bin dann mal tot (Muschelverlag, 2010) und Der Tag braucht das Licht, Ich Nicht. Letztere wurde 2011 bei der Edition PaperONE veröffentlicht und enthält 16 Erzählungen, so bizarr wie humorvoll, spannend wie sozialkritisch, ein literarischer Kontrapunkt zur Welt der Aktentaschenmenschen - kurz und gut: Nachthumor.
Hermann Borgerding, geboren im Jahr der ersten Stones-Single, Ruhrpott forever. Borgerding ist ein Veteran der Underground- oder Social Beat-Szene, nach schwerer Krebserkrankung wieder schreibend tätig und seit einem Jahr auch wieder ab und zu auf Lesungen zu erleben. Er schreibt hauptsächlich Gedichte, was alleine ihn schon verdächtig macht. Bei Edition PaperONE erschien im März 2011 sein Gedichtband Mein Mittelfinger dem Krebs. Im November wurde beim selben Verlag sein Roman Ausgehöhlt - Im Krebsstrudel veröffentlicht, in dem Borgerding das erste Jahr nach seiner Krebs-OP Revue passieren lässt, Schmerzen, Behinderungen und Ängste schildert und von der Kraft der Musik und Poesie erzählt.
Bei Gimme some truth werden Märkert und Borgerding herzliche, humorvolle und heftige Texte aus ihren bisherigen Veröffentlichungen vortragen. Im Rhythmus des Ruhrpotts, im Herzschlag der Nacht sind Authentizität und Wärme garantiert.
Homepage Klaus Märkert: http://www.klausmaerkert.de/
Blog Hermann Borgerding: http://hermannborgerding.blogspot.com/
Eintritt frei.






Mittwoch, 14.12. um 20.00 Uhr in der Bastion in Bochum:
Karl-Lange-Str 53